Angst, Panik und Phobie
Angst schützt und warnt vor realen Bedrohungen und Situationen. Die Sinne werden geschärft und Energiereserven mobilisiert. Diese Angst ist steuerbar und beeinträchtigt nicht den Alltag.
Übermäßige Angst jedoch schränkt die Lebensqualität ein und ist kaum steuerbar. Situationen werden stark dramatisiert und die Wahrnehmung verzerrt, sodass Angst vor der eigenen Reaktion eintreten kann. In vielen Fällen ist Angst ein Hilferuf der Seele und macht auf einen Missstand im Leben aufmerksam. Konflikte sollen gelöst und Lösungen gefunden werden. Durch ständige Angstgedanken und angstvolle Handlungen entsteht eine Angst vor der Angst.
Typische Symptome sind Angespanntheit, Nervosität, Schlafstörungen und das Gefühl des Ausgeliefertseins.
Eine Panikattacke kündigt sich plötzlich und ohne Vorwarnung in den unterschiedlichsten Situationen an. Bestimmte Orte, bedrohliche Situationen und Personen sowie innere Besorgnisse werden als potentielle Gefahr fehlinterpretiert. Der Körper reagiert mit einem Schutzmechanismus aus Kampf, Flucht oder Erstarrung und schüttet Stresshormone aus, die sich in Symptomen wie Atemnot, Zittern, Schwitzen, Schwindel und Herzklopfen äußern, bis hin zum Empfinden von Todesangst.
Die Folgen sind Vermeidungsverhalten, Rückzug und Isolation, was ein kurzfristiges Gefühl der Erleichterung auslösen kann, jedoch zur Aufrechterhaltung der Angst beiträgt. Durch eine Zunahme des Vermeidungsverhaltens kann sich eine erlernte Strategie zur Angstbewältigung entwickeln.
Unbegründete und irrationale Angst vor konkreten Situationen oder Objekten, ob real oder in Gedanken, ist das Kennzeichen einer spezifischen Phobie. Durch das Entwickeln eines Vermeidungsverhaltens erfährt der Betroffene starke Einschränkungen in vielen Lebensbereichen bis hin zu depressiven Tendenzen.
Beispiele von spezifischen Phobien sind Höhenangst, Angst vor Aufzügen, Angst vor Tieren, vor Naturgewalten, Angst vor dem Fliegen.